Die Vereinsgeschichte des
Heimat- und Volkstrachtenvereins e.V.
„Waldfrieden“ München-Großhadern



Im Jahre 1934 haben sich neun Buam und ein Deandl dazu entschlossen, sich den anstrengenden Weg zu den „Würmtaler“ Pasing zu sparen und gründeten in Hadern einen Trachtenverein. Da seitens der Pasinger keine Einwände bestanden, konnte bereits am 6. Oktober 1934 die Gründungsversammlung einberufen werden. Nur ein Name musste noch gefunden werden. Der Wald war nicht weit weg und es sollte Frieden im Verein herrschen. So wurden wir bereits im Januar 1935 unter dem Namen „Waldfrieden“ München-Großhadern als Mitglied im Isargau aufgenommen.

Durch großzügige Spenden und mit den geringen Mitgliedsbeiträgen konnte im Jahre 1936 bereits eine Fahne erworben werden. Zur Fahnenweihe im Juli 1936 gewannen wir den Trachtenverein „Seetaler“ Kirchseeon als Pate. Diese Fahne wurde unser Wegbegleiter bei vielen Festen und verschiedenen Anlässen. Leider nagte auch an ihr der Zahn der Zeit. So entschieden wir uns, die 1982 restaurierte Fahne 1999 als Zeitzeuge reparieren zu lassen und trotzdem eine neue Fahne anzuschaffen. Diese wurde am 16. Mai 1999 geweiht. Auch hier übernahmen die „Seetaler“ erneut die Patenschaft.

Auch gingen die schweren Zeiten des Krieges nicht spurlos am Vereinsgeschehen vorüber. Ab 1942 bis zum Ende des Krieges kam das Vereinsleben sogar völlig zum Stillstand. Trotz allem fanden sich nach Kriegsende wieder einige Mitglieder und Interessenten zusammen, um den Verein neu aufzubauen. Auch die aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Buam nahmen wieder am Vereinsleben teil.

Trotz der turbulenten Nachkriegszeit feierten wir im Jahre 1954 zwei Tage lang unser 20jähriges Vereinsjubiläum, welches ein großer Erfolg war. Rückblickend war dies jedoch nur die Generalprobe für eines der Höhepunkte der Vereinsgeschichte. 1960 wurde uns die Ausrichtung des 41. Isargaufestes zugesprochen. Dies feierten wir zusammen mit unserem 25-jährigen Bestehen. Hierbei fungierte unser damaliger Vorstand, Erhard Oberhofer, der als einziges Gründungsmitglied noch heute in unseren Reihen ist, als Festwirt. Auch wurde das Festzelt von uns aufgebaut und bewirtet. Wir durften noch zweimal Gastgeber für das Isargaufest sein und zwar 1985 und 1994. Hierbei wurden die Arbeiten jedoch weitestgehend durch entsprechende Fachkräfte durchgeführt. Nur den Zeltaufbau und die Zeltwachen ließen sich unsere Buam nicht nehmen.

Im Jahre 1986 wurde an uns von der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Kreis München, die Bitte herangetragen, bei ihrer Fahnenweihe Pate zu stehen. Natürlich wurde dieser Bitte nach altem bayerischen Brauch, dem „Patenbitten“, folge geleistet. Die Weihe der Fahne sowie die Übernahme der Patenschaft fanden am 14. Juni 1986 statt und seither treffen wir uns jedes Jahr zum „Schwabenball“. Einige unserer Mitglieder nehmen mit Freude an den Ausflugs- bzw. Kulturfahrten der Banater Schwaben teil.

Wir feiern natürlich nicht nur große Feste sondern treffen uns jeweils am zweiten und vierten Samstag im Monat zu Vereinsabenden. Hierbei üben wir Plattler und Volkstänze, die wir zu verschiedenen Anlässen, wie z.B. Volkstanzabende, bayerische Nachmittage beim Dorffest sowie bei der Stadtteilwoche in Hadern, dem Maibaum-Aufstellen in Hadern und ähnlichem darbieten. Auch veranstalten wir Faschingskranzerl, Weihnachtsfeiern, Vereinskulturfahrten und vieles mehr.

Am wichtigsten ist jedoch die Jugendarbeit. Nach langer Durststrecke konnten wir 1990 endlich wieder eine größere Kinder- und Jugendgruppe präsentieren. Der Großteil dieser Gruppe ist jedoch mittlerweile ins „Erwachsenenlager“ übergegangen. Allerdings wuchsen in den eigenen Reihen die Kinder nach, die jetzt ebenfalls mit Eifer zum Erhalt des Brauchtums beitragen. Natürlich wird mit den Kindern und Jugendlichen nicht nur Platteln, Drehen und Volkstanzen geübt. Auch sie zeigen bereits ihr Können bei verschiedenen Auftritten. Zur Freude der Kinder und Jugendlichen organisiert unsere Jugendleiterin natürlich auch Ausflüge, die uns z.B. in den Tierpark, ins Kino oder zum Kegeln führen. Außerdem beteiligen wir uns beim einwöchigen Jugendzeltlager des Isargaus, welches alle zwei Jahre durchgeführt wird.

Leider haben wir seit der Gründung des Vereins natürlich auch einige Deandl und Buam durch Tod verloren. Die Namen unserer Verstorbenen sind auf Trauerbändern unserer Fahne verewigt, welche uns bei vielen Anlässen vorangetragen wird. Wir werden ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Wir werden auch immer versucht sein, zum Wohle unseres Vereins und zum Bestand unseres bayerischen Brauchtums am Erbe unserer Vorfahren weiterzuarbeiten, getreu unserem Wahlspruch:

Sitt’ und Tracht der Alten,
wollen wir erhalten!
Treu dem guten alten Brauch